Medizinische Therapie mit Eigenblut (Platelet-Rich-Plasma, PRP) ist en vogue, vor allem in der ästhetischen Medizin. Behandlungen mit Plasma reichen von topischen Cremes bis zu komplexer Wundversorgung nach chirurgischen Eingriffen. Die Behandlungen sind minimalinvasiv und kommen ganz ohne den Einsatz von Fremdprodukten aus. Entscheidend bei der Behandlung ist Kenntnis über die Herstellung und Anwendung von Plasma.

Das Blut wird nach der Entnahme durch Zentrifugation in zwei Phasen aufgetrennt. Die rote Phase am Boden des Entnahmeröhrchens wird verworfen. Im oberen Anteil befindet sich das Plasma, welches in zwei weitere Phasen unterteilt werden kann: PPP (Platelet-Poor-Plasma) und PRP (Platelet-Rich-Plasma). PPP enthält viel Albumin, PRP enthält viele Blutplättchen (Platelets). In den Blutplättchen bzw. Thrombozyten befinden sich kleinste sog. Vesikel, welche die bei der Therapie gewünschten Wachstumsfaktoren (growth factors) freisetzen. Wichtig: Bei der Entnahme von Plasma ist darauf zu achten, eine Vermischung mit weißen Blutzellen zu vermeiden, da diese einen eher gegenteiligen und entzündungsfördernden Effekt haben können.

Die in den Blutplättchen enthaltenen Wachstumsfaktoren stimulieren die Kollagensynthese, fördern die Bildung von Mikrogefäßen und damit die Durchblutung, das Zellwachstum und die Zellregeneration. Plasma kann nicht nur im Bereich der Ästhetik verwendet werden, sondern auch in chirurgischen Eingriffen zur Stimulation des Knochenwachstums (z.B. bei der Knochenaugmentation) und zur Beschleunigung der Wundheilung. Das Plasma verarbeite ich mit einem geschlossenen System (Plasmasafe®), welches es mir erlaubt, das Plasma absolut steril und sicher zu entnehmen und für die Behandlungen aufzubereiten.

In der Ästhetik verwende ich Plasma zur Hautverjüngung. Die Anwendung wird individuell auf die behandelte Person abgestimmt. Ob sich die Behandlung in Form von topischen Cremes, Injektionen unter die Haut oder der Unterspritzung von Falten in Gel-artiger Form anbietet, hängt immer von der Hautbeschaffenheit und dem Wunsch des/der Patienten/in ab. Bei einer Unterspritzung (sog. vampire-lift) wird das flüssige Plasma vorsichtig und schmerzfrei unter die Haut gespritzt. Anschließend ist die Anwendung von microneedeling zu empfehlen. Hierbei werden kleinste Verletzungen der Hautoberfläche erzeugt, wodurch die Haut zur Kollagensynthese angeregt wird. Das zuvor verabreichte Plasma fördert die Hautregeneration und resultiert in einem verjüngten und gestrafften Hautbild.

Aktuelle klinische Studien (Draelos 2019, García-Millan 2022) belegen zudem einen positiven Effekt bei der Anwendung oberflächlicher Plasma-Applikation, sofern eine ausreichende Vorbereitung der Haut erfolgt. Feine Hautlinien und kleinste Fältchen werden so geglättet, die Hauttextur wird verbessert und der Hautton ebenmässiger. Eine Therapie mit Plasma kann auch bei milden Formen spezifischer Hauterkrankungen wie beispielsweise Akne oder Psoriasis wirkungsvoll sein. Man könnte wachstumsfaktor-reiches Plasma (PRP) also tatsächlich als flüssiges Gold bezeichnen.
Die Kosten einer Plasma-Behandlung richten sich nach Umfang und Art der gewählten Therapie. Im Rahmen eines ausführlichen Beratungsgesprächs besprechen wir gemeinsam einen sinnvollen Behandlungsplan.
Comments